Info-Update zum 18.Oktober 2014
Das Nazipack will sich ab 15:00 Uhr am Berliner Platz (Bhf Wuppertal-Oberbarmen) zusammenrotten. Die Kundgebung der Nazis ist bis 18:00 Uhr angemeldet.
Für antifaschistische Gegenaktivitäten gibt es einen angemeldeten Anlaufpunkt ab 14:00 Uhr am Wupperfelder Markt (in der Nähe vom Berliner Platz). Generell gilt natürlich immer: kommt nicht zu spät und nicht zu früh zum Berliner Platz, dem Kundgebungsort der Nazis, damit ihr effektiv agieren könnt!
Wenn das Nazipack erfolgreich verjagt wurde, geht es auf zur großen „AZ bleibt an der Gathe“-Tanz- und Kampfdemo. Die Demo startet um ca. 18:00 Uhr am Kerstenplatz in Wuppertal-Elberfeld.
Denkt daran, dass es am Samstag den 18.10.2014 keinen Zugverkehr zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Wuppertal-Vohwinkel gibt. Ihr müsst auf die Schwebebahn oder den Schienenersatzverkehr der DB zurückgreifen.
Falls ihr noch Schlafplätze für die Nacht von Freitag auf Samstag benötigt, meldet euch bitte möglichst schnell unter info@az-wuppertal.de
Twitter: @Nazisweg #nazipack und @azwuppertal #AZGatheBleibt
Weitere Infos und eine Übersichtskarte findet ihr auf der Unterseite zum 18.Oktober.
Erklärung des Autonomen Zentrums Wuppertal – an der Gathe
Vorneweg:
Wir grüßen und begrüßen die Besetzer*innen und die Besetzung der Marienstr. 41!
Verwahrloste Häuser zu enteignen und umzunutzen ist notwendig. Wir begrüßen und unterstützen die Idee Sozialer Zentren in Wohnvierteln und ein Willkommenszentrum für Flüchtlinge. Super von Euch!
Nazis in Wuppertal:
Nach mehrfach geplatzten Anläufen im Wuppertaler Flohmarkt-Prozess, aufgrund dessen zu guter Letzt auch noch mit einem Straferlasses für die sowie so schon nur vier Angeklagten Matthias Drewer, Mike und Michele Dasberg und Rene Heuke zu rechnen ist, war es fast zu erwarten das die Wuppertaler Naziszene nun wieder eine Chance wittert ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten.
Es wird von den Wuppertaler Nazis, dem Wuppertaler Kreisverband „Die Rechte“, zu einer Kundgebung mobilisiert, auf der sie ein „Nationales Jugendzentrum“ einfordern.
Dies soll eine widerliche Provokation gegen das ihnen so verhasste Autonome Zentrum sein, da von dort ausgehend seit Jahren wichtige Interventionen gegen die neonazistischen Umtriebe initiiert werden, doch ebenso wird im Nazi-Aufruf gegen alle Wuppertaler*innen muslimischen Glaubens und auch gegen die zahlreichen Jugendlichen gehetzt, die ihre Freizeit in Jugendzentren verbringen. Es trifft uns also ALLE!
Doch dies werden wir wieder einmal nicht zulassen!
Der 18.10.2014 wird ab 15.00 Uhr ein Tag im Zeichen autonomer Freiräume und somit ein Tag konsequent gegen die Nazis und für den Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe.
In diesem Sinne wollen wir mit vielen Menschen, aus dem Tal und darüber hinaus, antifaschistisch agieren und ein starkes Zeichen für den nötigen Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe setzen. Auch wenn wir es eigentlich anders geplant hatten, wurde schon immer vom AZ aus massiv gegen die Nazi-Umtriebe in Wuppertal mobilisiert, agiert und interveniert und so werden wir es natürlich auch diesmal halten, das war und ist Teil unserer Politik.
Die Nazis planen ihre Kundgebung ebenfalls um 15.00 Uhr, der Ort ist noch nicht bekannt. Also lasst uns den antifaschistischen Selbstschutz organisieren und wer von außerhalb kommt, sollte in Gruppen anreisen. Weitere Informationen werden wir zeitnah veröffentlichen.
AZ bleibt an der Gathe
Mit Sorge verfolgen wir die in der WZ geführten Debatten um den Verbleib des Autonomen Zentrums, den geplanten Moschee-Neubau der DITIB und den allgemeinen Zustand der Gathe, welche sich, in eine zutiefst rassistische, antimuslimische Richtung bewegt, nicht zuletzt auch durch hetzerische Rechtspopulist*innen wie z. B. Pro NRW und der AfD unterstützt.
Damit werden wir uns nicht gemein machen!
Ebenso verwehren wir uns gegen Applaus und Zustimmung für ein AZ an der Gathe, die mit rassistischen Begründungen unterfüttert sind und den legitimen Wunsch nach einem muslimischen Gotteshaus diskreditieren.
Rassistischen Müll gilt es niemals zu tolerieren, sondern immer zu bekämpfen!
Wir lieben die Nordstadt gerade auf Grund der vielen unterschiedlichen Menschen mit denen wir das Viertel gemeinsam beleben und mit denen wir ein besseres Leben für ALLE erkämpfen wollen. Dinge wie z. B. Herkunft, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung etc. sind uns im direkten Zusammenleben in dem Sinne vollkommen egal, als dass wir uns nicht anhand dieser Kategorien in „normal – nicht normal“ „gut – böse“ aufteilen lassen wollen und das wünschen wir uns auch für den Rest der Welt.
Wir wollen hier, in der Nordstadt, Teil eines dringend notwendiges Kampfes gegen Nazis, Rechtspopulismus, allgemein die rassistischen Zustände in Deutschland und Europa sein, gegen die immer mehr um sich greifende Armut, Ausbeutung, Unterdrückung jeglicher Art aufbegehren und kämpfen für Freiräume, lebendige Viertel, offene Gesellschaften und eine Welt in der viele Welten Platz haben.
Der offizielle Politik der DITIB und ihrer Nähe zu Erdogan und dem türkischen Staat, stehen wir u.a. vor dem Hintergrund der oben genannten offenen Lebens-Vorstellungen sehr kritisch gegenüber, wissen aber auch, dass die Besucher*innen der DITIB-Moschee genauso wie die Besucher*innen anderer Gotteshäuser – übrigens auch von Autonomen Zentren – sehr unterschiedlich sind. Wir sind der Meinung, dass Menschen, die aus welchem Grund auch immer, für sich ein Gotteshaus für nötig halten, auch Zugang zu solchen haben sollten. Die Aussage der Wuppertaler Stadtsprecherin, ein OFFENES Autonomes Zentrum sei neben einem OFFENEN „Islamisches Zentrum“ nicht möglich, können wir nicht nachvollziehen. Gesprächsangebote unsererseits, wie ein solches Miteinander konkret verwirklicht werden könnte, wurden leider immer wieder von Stadt- und Gemeindesprechern nicht ernst genommen! Weiterhin möchten wir klarstellen, das die in der WZ veröffentlichte Behauptung uns wären konkrete andere Räume angeboten worden, schlichtweg falsch ist! Argumente, die das Platzproblem auf der Gathe ansprechen sind uns auch schleierhaft, das Gelände ist groß und hätte für alle Interessen genug Platz.
Ein „Islamisches Zentrum“ soll nach Vorstellung des Vorstands der DITIB-Gemeinde Elberfeld neben der Moschee auf dem Gelände entstehen. Unserer Auffassung nach ist jedoch fehlende soziale Infrastruktur, wie z. B. Altenpflege, Kinderbetreuungen, Lernangebote usw., insbesondere Angebote, die der Tatsache von Migrationsgesellschaft und Vielsprachigkeit Rechnung tragen, eine gesellschaftliche Aufgaben, die nicht mit dem Totschlagargument der leeren Kassen in private oder religiöse Hände (egal ob evangelisch, katholisch, muslimisch, kommerziell….) abgegeben werden darf. Hierüber gilt es sich gemeinsam auseinanderzusetzen. „Preguntando caminamos“
Die Stadt hofft zudem, über eine schicke neue Moschee, mit u.a. angegliederten Geschäften, die Gathe aus ihrer Sicht „aufmotzen“ oder „verschönern“ zu können. Das hat aus unserer Sicht wenig mit religiösen Gefühlen, Toleranz oder sogenannter Integration zu tun. Hierzu bleibt uns nur zu sagen: Was als schön und lebenswert empfunden wird kann sehr unterschiedlich sein.
Also am 18.10.2014 alle raus auf die Straße!
Gegen das widerliche Nazipack,
gegen Ausbeutung,
gegen Armut und Unterdrückung
und für autonome Freiräume, soziale Zentren und ein besseres Leben für ALLE!
AZ bleibt an der Gathe!
Vorankündigung: Große AZ-Demo am 18.10 in Wuppertal
Zückt die Terminkalender! Und kommt zur phänomenalen „AZ Wuppertal bleibt an der Gathe“-Demo am 18. Oktober 2014.
Treffpunkt: 15:00 Uhr Wuppertal-Elberfeld Innenstadt in der Nähe vom HBF
(genauere Infos folgen!)
Hiermit laden wir euch alle zur großen Tanz- und Kampfdemo für den Erhalt des autonomen Zentrums an der Gathe in der Wuppertaler Nordstadt ein. Wir führen diese Kampagne schon seit einiger Zeit und wollen nun am 18. Oktober mit einer großen überregionalen Demo den Verbleib des Autonomen Zentrums an der Gathe endgültig zum Thema in Wuppertal machen.
Solidarisiert euch und unterstützt uns! Denn wir brauchen unsere Zentren um den beschissenen Verhältnissen etwas entgegensetzen zu können. Dabei ist das AZ ein wichtiger Teil der Infrastruktur für unsere gesellschaftlichen Kämpfe. Aber die Bedeutung des AZ geht noch weit darüber hinaus. Die vielen Menschen, die im AZ zusammenkommen haben bei allen Unterschieden vielleicht eins gemeinsam. Sie lehnen vieles, wenn nicht gar alles was in der Welt an klein und Großen Grausamkeiten passiert, auf die ein oder andere Weise ab und suchen nach Alternativen zu einem grauen, fiesen, kapitalistischen, sexistischen und rassistischen Alltag.
Wir müssen zugeben, dass viele unserer Versuche gegen den gesellschaftlichen Wahnsinn anzustinken oft in den Anfängen stecken bleiben und es häufig untereinander nicht einfach ist, weil es viele stressige Aushandlungsprozesse gibt.
Trotzdem bleibt das AZ ein wahnsinnig wichtiger Versuch diesem Alltag etwas entgegenzusetzen, ein Versuch um den wir kämpfen und den wir nicht aufgeben werden.
Über Solidaritätsbekundungen jeder Art würden wir uns unglaublich freuen!
– Schreibt Texte
– Behängt eure Stadt mit Transparenten!
– Sprüht’s an jede Wand :)
– und kommt natürlich massenhaft zur Demo am 18.10.2014
Wir planen außerdem eine Veranstaltungstour durch mehrere Zentren. Wenn ihr Interesse habt meldet euch bitte unter info@az-wuppertal.de!
Wir würden uns freuen, wenn wir uns mit euch in Hinblick auf die verschiedenen Auseinandersetzungen, die wir in unseren jeweiligen Städten, Dörfern und Landkreisen vorfinden vernetzen könnten.