Das AZ Gathe in Wuppertal ist wie viele andere widerständige Orte derzeit bedroht. An den aktuellen Standort soll der Vorhof einer DITIB Moschee gebaut werden. DITIB ist ein Religionsverband, der der türkischen nationalistisch und konservativen AKP nahe steht.
Wir zeigen uns mit dem AZ Gathe und allen Menschen die dort, in der Türkei und weltweit für eine gutes Leben für alle kämpfen solidarisch.
Wir stehen für eine Welt ohne Staat, Patriarchat und Kolonialismus. Betroffen sind einige – gemeint sind wir alle! Ihr bestimmt die Zeit, aber wir bestimmen den Preis. Räumt ihr das AZ – brennt die Stadt!
Das Autonome Zentrum in Wuppertal feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Die Stadt Wuppertal gratuliert standesgemäß und hat das AZ-Gelände an der Gathe ausgerechnet zugunsten einer DITIB-Moschee wegverplant, einer der verlängerter Arme des türkischen AKP-MHP-Regimes in der BRD. Ein Ersatzobjekt ist derzeit nicht in Sicht, weshalb die Existenz eines der ältesten selbstverwalteten Zentren derzeit akut bedroht ist. Das AZ hat deshalb schon jetzt den Kampf für eine gesicherte Zukunft aufgenommen und kündigt an, sich nicht widerstandslos platt machen zu lassen.
Die Haldi 47 ist ein Wohn- und Nachbarschaftsprojekt in Bochum, das vor einem halben Jahr besetzt worden ist. In den letzten Wochen kam es hier wiederholt zu teils bewaffneten Angriffen durch eine faschistische Männergang aus Dortmund. Die Bewohner*innen und Nutzer*innen lassen sich davon nicht einschüchtern und organisieren gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen den antifaschistischen Selbstschutz.
Auch die Alte Meierei ist in den nunmehr 40 Jahren ihres Bestehens immer wieder Angriffen ausgesetzt gewesen, sowohl von städtischer, als auch faschistischer Seite. Es ist keine Frage, dass wir an der Seite des AZ Gathe, der Haldi 47 und allen anderen linken Zentren stehen, die durch reaktionäre Bestrebungen oder Verdrängungsprozesse bedroht sind. Wir brauchen Orte, an denen wir uns organisieren und eine Kultur des Widerstands entwickeln können, die den rechten Tendenzen dieser Gesellschaft aktiv im Weg stehen und an denen der Betrieb nicht der kapitalistischen Verwertungslogik unterworfen ist. Wir werden nicht weichen. Solidarische Grüße aus Kiel an unsere Genoss*innen in Bochum und Wuppertal, Ihr kämpft nicht allein!
Widerständige Räume verteidigen – wir bleiben alle!
Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Wuppertal AZ bleibt an der Gathe!
Das AZ Mülheim und unser Trägerverein AJZ e.V. solidarisieren sich mit dem von Schließung bedrohten Autonomen Zentrum Wuppertal und fordern dessen langfristigen Erhalt an der Gathestraße in Wuppertal.
Anfang März hat der Wuppertaler Stadtrat den Beschluss gefasst, das Grundstück an der Gathestraße, auf dem sich das AZ befindet, an den DITIB Verband zu verkaufen. Dieser plant dort einen Neubau der Zentralmoschee und ein umfangreiches Gemeindezentrum, wofür das Gebäude des AZ abgerissen werden soll. Bislang gibt es seitens der Stadt nur unkonkrete Willensbekundungen dem AZ ein Ersatzgebäude zur Verfügung zu stellen. Ernstzunehmende und adäquate Vorschläge blieben aber aus.
Das AZ Wuppertal stellt auf seiner website www.az-wuppertal.de ausführlich die Problematik eines solchen DITIB Großprojekts und die Rolle der DITIB als verlängerter Arm des türkischen AKP / Erdogan Regimes klar, weshalb wir uns an dieser Stelle kurz fassen.
Wir unterstützen das AZ Wuppertal in seinem Kampf gegen die Verdrängung durch die DITIB, oder auch durch jedes andere Projekt, das das AZ überplanen würde. Das AZ will und soll an der Gathe bleiben. Dort leistet es einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Landschaft und politischen Arbeit, den Kämpfen gegen Faschismus und Rassismus und für sozialere und gerechtere Lebensbedingungen. Es bietet insbesondere auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln einen Anlaufpunkt, jenseits von Konsumzwang und kapitalistischer Gewinnmaximierung. Dieser Ort wird an der Gathestraße dringend gebraucht. Das AZ ist seit Jahrzehnten in Wuppertal-Elberfeld verankert und kann nicht einfach an einen x-beliebigen Ort in der Stadt verpflanzt werden, wie es sich offensichtlich der*die ein oder andere Politiker*in vorstellt.
Also heißt es: Schließung abwenden ! Räumung verhindern! A — AZ — AZ bleibt an der Gathe !!!
Die Pläne des Wuppertaler Stadtrates das Autonome Zentrum der Stadt durch einen Ditib-Komplex zu ersetzen sind schockierend. Nicht nur soll ein weiterer Freiraum beseitigt werden, Ditib ist ein Paradebeispiel der islamischen Rechten. Die Verbindungen zu Diyanet, der türkischen Religionsbehörde und somit zum proto-faschistischen AKP/MHP Regime zeigen deutlich auf, dass Ditib selbst zu den Feinden der Freiheit gehört und keine weitere Unterstützung erhalten darf. Eine Verdrängung oder Räumung des AZ´s werden wir daher nicht unbeantwortet lassen.
Die Entscheidung des Stadtrats gegen das AZ ist besiegelt. Die Stadt kuschelt weiter mit den angeblich so „netten langjährigen Weggefährten“ von der DITIB und lässt sich von deren Kohle locken. Über die „paar“ rassistischen, antisemitischen und faschistischen „Entgleisungen“ von DITIB-Funktionären oder auf DITIB-Veranstaltungen sieht man bei SPD, CDU, FDP und Grünen gerne hinweg. Diese kommen ja auch bei Parteikolleg:innen durchaus mal vor und werden in den Parteien gewöhnlich ignoriert oder relativiert. Konsequenter Antifaschismus, Antisexismus und Antikapitalismus sind da schon eher ein Dorn im Auge und passen nicht gut zum Politikverständnis und der eigenen Wählerklientel. Ebenso verwehren wir uns gegen Applaus und Zustimmung für ein AZ an der Gathe, die mit rassistischen Begründungen unterfüttert sind.
Wir werden ab jetzt einen Kampf wieder aufnehmen der lange befriedet schien. Den Kampf um ein Autonomes Zentrum in Wuppertal. Diesen scheinbaren Frieden hat die Stadt nun aufgekündigt! Mit der Entscheidung des Stadtrats gegen das AZ ist klar, was sich lange andeutete: Die Stadt will das AZ an der Gathe abreißen lassen; ohne auch nur ein wirkliches Angebot für ein Alternativgebäude gemacht zu haben. Mehr als halbgare Lippenbekenntnisse hat es bisher nicht gegeben. So billig werdet ihr das AZ nicht bekommen!
Der Kampf gegen das DITIB-Projekt an der Gathe ist noch nicht zu Ende! Unseren Kampf werden wir auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Perspektiven weiterführen. Unter anderem wird wie schon angekündigt, die Möglichkeit eines Bürger:innenbegehrens/Volksentscheides gegen den gestrigen Ratsbeschluss (mit dem Ziel den Beschluss wieder zu kassieren) geprüft. Und lasst uns die Zeit bis zur Türkei-Wahl am 14. Mai 2023 für eine wirkungsvolle Kampagne gegen die #DITIBisierung und #Erdoğanisierung der Gathe und der Welt nutzen!
Wir haben für die nächsten Wochen und Monate bereits ein breites Programm an Aktionen und Veranstaltungen geplant: Am kommenden Mittwoch (08.03) geht es auf die Straße zum Feministischen Kampftag. Um 18 Uhr startet die Feministische Tanzdemo am Willy-Brandt-Platz. Anschließend lecker Essen, Getränke und Pläne schmieden im AZ.
Am 15.03. wird es um 20 Uhr eine Veranstaltung zum internationalen Tag gegen Polizeigewalt im AZ geben.
Ebenfalls anlässlich des internationalen Tages gegen Polizeigewalt treffen wir uns dann am 18.03. um 13:12 Uhr vor den City Arkaden zum Auftakt des polizeikritischen Stadtrundgangs.
Am 14. April 2023, dem internationalen Gedenktag an den Genozid an den Armenier*innen findet um 19:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Gezi-Gathe-Park statt. Im Anschluss wird der Film “The Cut” von Fatih Akin gezeigt.
Und am Wochenende vor dem 01. Mai haben wir ein großes AZ-Jubiläums Wochenende geplant. Mit Nachttanzdemo, Konzerten, Kundgebungen. Am 01. Mai selber werden wir uns um 14 Uhr am AZ treffen. Achtet auf weitere Ankündigungen und kommt vorbei.
„Wir werden weiter kämpfen…!“ Kein Tag ohne Autonomes Zentrum
weitere Termine zum Vormerken: 19. Mai 2023, 19:00 Uhr im Gezi-Gathe-Park: Gedenktag zum Völkermord an den Pontos-Griechen Gedenken und Input. 29. Mai 2023, 12:00 Uhr, Solingen Mitte, Neumarkt: „Solingen 1993 – Niemals vergessen – Unutturmayacağız!“ Gedenkdemonstration zum 30. Jahrestag des mörderischen Brandanschlags von Solingen 31. Mai 2023 19:00 Uhr, Gezi-Gathe-Park: 10 Jahre Kampf um den Gezi-Park in Istanbul. “Freiheit für die Gezi-Gefangenen! Freiheit für Osman Kavala!” Infoveranstaltung mit Aktivst*innen, anschl. Film “Istanbul United” 17. Juni 2023, Konzert mit der Istanbuler Band Bandista in Erinnerung an den Aufstand im Gezi-Park
Am 6. März droht die Entscheidung des Stadtrats für die DITIB und für den Abriss des Autonomen Zentrums Sie versuchen die Rechnung ohne uns zu machen? Sie verrechnen sich! Kein Auge wird trocken bleiben! Keine Vertreibung des Autonomen Zentrums von der Gathe! Kein Wahlkampfgeschenk für Erdoğan! Jetzt wird es ernst!
Am 6.März planen vor allen Dingen SPD und CDU den pro DITIB Beschluss durch den Rat zu bringen. Das würde bedeuten, dass das Grundstück, auf dem das AZ steht an die DITIB geht und das AZ von der Gathe vertrieben würde. Für uns ist klar, einer Organisation wie der DITIB werden wir nicht kampflos die Gathe überlassen. DITIB ist unzweifelhaft der verlängerte Arm Erdoğans und steht für die extrem autoritäre, repressive und kriegerische Politik des Regimes unter der viele Menschen in der Türkei und im Norden Syriens sehr leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht den Hauch eines ernst zu nehmenden Angebotes seitens der Stadt als Ausgleich für das Autonome Zentrum gibt. Das ist eine ausgemachte unverfrorene Unverschämtheit! Dazu können wir nur sagen, wenn sie versuchen die Rechnung ohne uns zu machen, verrechnen sie sich! Wir werden nicht von der Gathe weichen und wenn ihr uns unser Haus wegnehmen wollt, dann ziehen wir vor das Rathaus! Peitscht ihr euren Beschluss am 6.3 durch, ist das erst der kleine Anfang eines langanhaltenden Kampfes von dem noch viel gesprochen werden wird nicht nur in Wuppertal.
Während in der Türkei der Wahlkampf in die heiße Phase geht und AKP-Politiker*innen hierzulande volksverhetzende Reden halten, plant die Stadt Wuppertal offenbar dem türkischen Präsidenten ein Wahlkampfgeschenk zu machen.
Wie einem Zielbeschluss zur Gathe zu entnehmen ist, will die Stadt den Plänen der DITIB zu ihren Bauvorhaben zustimmen. Wodurch wir aus unseren jetzigen Räumlichkeiten verdrängt werden würden. Nicht, weil das platzbedingt nötig wäre, sondern nur weil die DITIB es so will. Noch vor fünf Jahren war der Vorbehalt in der städtischen Politik mit dem deutschen Ableger der türkischen Religionsbehörde zusammenzuarbeiten größer. Grund dafür war die Affäre um das Ausspionieren türkischstämmiger Bürger*innen durch Imame der DITIB. Und heute, nach dutzenden weiteren Skandalen und völkerrechtswidrigen Angriffen auf Nachbarländer durch Erdoğans Regime, scheint den politischen Verantwortlichen der Stadt Wuppertal jegliches Problembewusstsein der DITIB gegenüber abhandengekommen zu sein. Dabei hat sich nichts Grundlegendes geändert. Gerade erst wurden Presseartikel veröffentlicht, die Mitarbeiter*innen des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf vorwerfen sensible Daten über vermeintliche Anhängerinnen der Gülenbewegung an türkische Polizeidienststellen weitergeleitet zu haben. MitarbeiterInnen des Generalkonsulats sind auch gerne mal zu Gast bei der DITIB Gemeinde in Wuppertal. Die DITIB Wuppertal selbst, lud erst Anfang des Jahres zu einer Veranstaltung mit dem Historiker Mehmet Işık, welcher den Völkermord an den Armenier*innen relativiert und Kriegsverbrechen osmanischer Truppen rechtfertigt.
Die Bezirksvertretung Elberfeld hat die Vorlage abgelehnt, allein die Vertreter*innen der SPD stimmten dafür. Direkten Einfluss auf die Entscheidung im Stadtrat am 6.März hat das nicht, aber es zeigt das es innerhalb der Parteien viele Unstimmigkeiten gegenüber der DITIB gibt, auch wenn in der Presse teils Gegenteiliges suggeriert wurde.
All diese Widersprüche und offenen Fragen werden von der Stadt ignoriert. Zu groß ist die Verlockung einer Imagekorrektur und vermeintlichen Aufwertung der Gathe, ohne dabei selbst in die städtische Kasse greifen zu müssen. Diese Aufwertung würde nicht nur für uns die Verdrängung von der Gathe bedeuten. Das Aufmotzen der Gathe, mit angeblich 30 Millionen Euro Investition, wird an den dringenden Problemen der meisten Menschen an und rund um die Gathe wenig bis gar nichts ändern. Zumal DITIB Führung und Stadt sich scheinbar einig sind in der Bewertung des Lebensraumes Gathe als Schandfleck. Das ist eine ungeheuerliche Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, die an und um die Gathe leben, dort Projekte und Gewerbe betreiben. Mit 30 Millionen Euro könnten eine Menge andere, sinnvollere Dinge gemacht werden, um Leben und Wohnen in unseren Viertel für ALLE zu verbessern! Anfänglich wurde noch versichert einen Alternativstandort für das AZ zu finden, sei Voraussetzung für die Realisierbarkeit des Projekts. Doch noch bevor auch nur ein Vorschlag seitens der Stadt an uns herangetragen wurde, ist davon schon keine Rede mehr. Jetzt soll sich um eine Alternative für uns „bemüht“ werden, sobald das Vorhaben der DITIB in trockenen Tüchern ist. Aber wir lassen uns nicht verarschen! Und es wird keinen Tag ohne ein autonomes Zentrum in Wuppertal geben… Wenn am 6. März um 16 Uhr im Stadtrat über unsere Zukunft entschieden werden soll, werden wir mit unseren Freund*innen und unseren Proberaum-Bands zum Rathaus kommen. Und wir werden sicher nicht leise sein. Wir wollen kein Wahlkampfgeschenk für Erdoğan und keine DITIBisierung der Gathe!
Wir bleiben laut, wir bleiben unbequem, wir bleiben an der Gathe. Gathe für Alle!