Solidarische Grüße aus Dortmund – AZ Gathe bleibt!

Das AZ Gathe in Wuppertal ist wie viele andere widerständige Orte derzeit bedroht. An den aktuellen Standort soll der Vorhof einer DITIB Moschee gebaut werden. DITIB ist ein Religionsverband, der der türkischen nationalistisch und konservativen AKP nahe steht.

Wir zeigen uns mit dem AZ Gathe und allen Menschen die dort, in der Türkei und weltweit für eine gutes Leben für alle kämpfen solidarisch.

Wir stehen für eine Welt ohne Staat, Patriarchat und Kolonialismus. Betroffen sind einige – gemeint sind wir alle! Ihr bestimmt die Zeit, aber wir bestimmen den Preis.
Räumt ihr das AZ – brennt die Stadt!

Solidarität mit dem AZ an der Gathe, von Osnabrück nach Wuppertal!

Vor 50 Jahren wurde das AZ Wuppertal besetzt und ist seit dem selbstverwalteter Freiraum. Ort für Kultur, politische Kämpfe und Bildung. Ein Ort für alle, unabhängig von finanziellen Mitteln, Hautfarbe oder Geschlecht. Ein Ort zum Zusammenkommen, welcher der kapitalistischen Vereinsamung und Verwertungslogik entgegenwirkt. Und das soll auch so bleiben! Doch das Autonome Zentrum ist akut räumungsbedroht.
Anfang März stimmte der Stadtrat Wuppertal für die Pläne für ein „Islamisches Zentrum“ des DITIB Moscheenverbandes, der dem türkischen Diktator Recep Tayyip Erdoğan unterstellt ist und als sein langer Arm in Deutschland gilt. Diese Entscheidung unterstützt ihn und sein extrem autoritäres und rassistisches Regime, welches unter anderem seit Jahren Journalist*innen und politische Gegner einsperrt oder ermorden lässt und Kurd*innen diskriminiert, verfolgt, foltert, tötet und aktuell mit deutschen Waffen bombardiert. Pünktlich zum anstehenden Wahlkampf in der Türkei. Dieses „islamische Zentrum“ soll u.a. auf dem Gelände des AZ Gathe entstehen, welchem damit der Abriss und die Verdrängung droht. Das heisst, es ist Zeit zu kämpfen, für selbstverwaltete Freiräume und gegen nationalistische Glaubensgemeinschaften! Wandelt Wut in Widerstand, Autonome Zentren verteidigen! Unsere vollste Solidarität und Unterstützung für den Kampf gegen Rräumung und/oder Verdrängung aller linken Räume Sei es das Substanz Osnabrück, das AZ an der Gathe in Wuppertal oder all die anderen selbstverwalteten Häuser, Wagenplätze, Läden, Projekte und co.!

Unterstützt den Widerstand und die Proteste in Wuppertal:
-Am 7.4. Um 20 Uhr gibt es eine Infoveranstaltung zur aktuellen Situation des AZ Gathe im Black Pigeon (Dortmund)
-Für das Wochenende vor dem 1. Mai ist ein wildes Tanz-Kampf-Wochenende geplant. Mit Konzerten, Filmen, Workshops, Lesungen, Ausstellungen, Gesprächen und Demonstrationen um 50 Jahre Kampf für autonome Zentren zu feiern und für den Erhalt des autonomen Zentrums und einer Gathe für alle zu kämpfen.
-Am 28.4 findet eine grosse Nachttanzdemo statt.

Solidarischer Aufbau, Substanz Osnabrück

„Go get organized!“ Antifa-Wochenende 2023: Solidarische Grüße aus Kiel

Solidarität mit AZ Gathe & Haldi 47!

Die Teilnehmer*innen des „Go get organized!“ Antifa-Wochenende 2023 in Kiel solidarisieren sich mit den linken Zentren Autonomes Zentrum Gathe in Wuppertal und Haldi 47 in Bochum, die derzeit unterschiedlichen Angriffen ausgesetzt sind.

Das Autonome Zentrum in Wuppertal feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Die Stadt Wuppertal gratuliert standesgemäß und hat das AZ-Gelände an der Gathe ausgerechnet zugunsten einer DITIB-Moschee wegverplant, einer der verlängerter Arme des türkischen AKP-MHP-Regimes in der BRD. Ein Ersatzobjekt ist derzeit nicht in Sicht, weshalb die Existenz eines der ältesten selbstverwalteten Zentren derzeit akut bedroht ist. Das AZ hat deshalb schon jetzt den Kampf für eine gesicherte Zukunft aufgenommen und kündigt an, sich nicht widerstandslos platt machen zu lassen.

Die Haldi 47 ist ein Wohn- und Nachbarschaftsprojekt in Bochum, das vor einem halben Jahr besetzt worden ist. In den letzten Wochen kam es hier wiederholt zu teils bewaffneten Angriffen durch eine faschistische Männergang aus Dortmund. Die Bewohner*innen und Nutzer*innen lassen sich davon nicht einschüchtern und organisieren gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen den antifaschistischen Selbstschutz.

Auch die Alte Meierei ist in den nunmehr 40 Jahren ihres Bestehens immer wieder Angriffen ausgesetzt gewesen, sowohl von städtischer, als auch faschistischer Seite. Es ist keine Frage, dass wir an der Seite des AZ Gathe, der Haldi 47 und allen anderen linken Zentren stehen, die durch reaktionäre Bestrebungen oder Verdrängungsprozesse bedroht sind. Wir brauchen Orte, an denen wir uns organisieren und eine Kultur des Widerstands entwickeln können, die den rechten Tendenzen dieser Gesellschaft aktiv im Weg stehen und an denen der Betrieb nicht der kapitalistischen Verwertungslogik unterworfen ist. Wir werden nicht weichen. Solidarische Grüße aus Kiel an unsere Genoss*innen in Bochum und Wuppertal, Ihr kämpft nicht allein!

Widerständige Räume verteidigen – wir bleiben alle!

AZ Mülheim und Trägerverein AJZ e.V.: Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Wuppertal

Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Wuppertal
AZ bleibt an der Gathe!

Das AZ Mülheim und unser Trägerverein AJZ e.V. solidarisieren sich mit dem von Schließung bedrohten Autonomen Zentrum Wuppertal und fordern dessen langfristigen Erhalt an der Gathestraße in Wuppertal.

Anfang März hat der Wuppertaler Stadtrat den Beschluss gefasst, das Grundstück an der Gathestraße, auf dem sich das AZ befindet, an den DITIB Verband zu verkaufen. Dieser plant dort einen Neubau der Zentralmoschee und ein umfangreiches Gemeindezentrum, wofür das Gebäude des AZ abgerissen werden soll.
Bislang gibt es seitens der Stadt nur unkonkrete Willensbekundungen dem AZ ein Ersatzgebäude zur Verfügung zu stellen. Ernstzunehmende und adäquate Vorschläge blieben aber aus.

Das AZ Wuppertal stellt auf seiner website www.az-wuppertal.de ausführlich die Problematik eines solchen DITIB Großprojekts und die Rolle der DITIB als verlängerter Arm des türkischen AKP / Erdogan Regimes klar, weshalb wir uns an dieser Stelle kurz fassen.

Wir unterstützen das AZ Wuppertal in seinem Kampf gegen die Verdrängung durch die DITIB, oder auch durch jedes andere Projekt, das das AZ überplanen würde.
Das AZ will und soll an der Gathe bleiben. Dort leistet es einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Landschaft und politischen Arbeit, den Kämpfen gegen Faschismus und Rassismus und für sozialere und gerechtere Lebensbedingungen. Es bietet insbesondere auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln einen Anlaufpunkt, jenseits von Konsumzwang und kapitalistischer Gewinnmaximierung. Dieser Ort wird an der Gathestraße dringend gebraucht. Das AZ ist seit Jahrzehnten in Wuppertal-Elberfeld verankert und kann nicht einfach an einen x-beliebigen Ort in der Stadt verpflanzt werden, wie es sich offensichtlich der*die ein oder andere Politiker*in vorstellt.

Also heißt es:
Schließung abwenden ! Räumung verhindern!
A — AZ — AZ bleibt an der Gathe !!!

Autonomes Zentrum Mülheim, 21.03.23

Offfenes Antifaplenum Halle: Soligrüße nach Wuppertal

AZ Gathe bleibt!

Die Pläne des Wuppertaler Stadtrates das Autonome Zentrum der Stadt durch einen Ditib-Komplex zu ersetzen sind schockierend. Nicht nur soll ein weiterer Freiraum beseitigt werden, Ditib ist ein Paradebeispiel der islamischen Rechten. Die Verbindungen zu Diyanet, der türkischen Religionsbehörde und somit zum proto-faschistischen AKP/MHP Regime zeigen deutlich auf, dass Ditib selbst zu den Feinden der Freiheit gehört und keine weitere Unterstützung erhalten darf. Eine Verdrängung oder Räumung des AZ´s werden wir daher nicht unbeantwortet lassen.

Für die Freiheit, für das Leben!

Offfenes Antifaplenum Halle

Statement zum Stadtratsbeschluss

Die Entscheidung des Stadtrats gegen das AZ ist besiegelt. Die Stadt kuschelt weiter mit den angeblich so „netten langjährigen Weggefährten“ von der DITIB und lässt sich von deren Kohle locken. Über die „paar“ rassistischen, antisemitischen und faschistischen „Entgleisungen“ von DITIB-Funktionären oder auf DITIB-Veranstaltungen sieht man bei SPD, CDU, FDP und Grünen gerne hinweg. Diese kommen ja auch bei Parteikolleg:innen durchaus mal vor und werden in den Parteien gewöhnlich ignoriert oder relativiert. Konsequenter Antifaschismus, Antisexismus und Antikapitalismus sind da schon eher ein Dorn im Auge und passen nicht gut zum Politikverständnis und der eigenen Wählerklientel. Ebenso verwehren wir uns gegen Applaus und Zustimmung für ein AZ an der Gathe, die mit rassistischen Begründungen unterfüttert sind.

Wir werden ab jetzt einen Kampf wieder aufnehmen der lange befriedet schien. Den Kampf um ein Autonomes Zentrum in Wuppertal. Diesen scheinbaren Frieden hat die Stadt nun aufgekündigt! Mit der Entscheidung des Stadtrats gegen das AZ ist klar, was sich lange andeutete: Die Stadt will das AZ an der Gathe abreißen lassen; ohne auch nur ein wirkliches Angebot für ein Alternativgebäude gemacht zu haben. Mehr als halbgare Lippenbekenntnisse hat es bisher nicht gegeben. So billig werdet ihr das AZ nicht bekommen!

Der Kampf gegen das DITIB-Projekt an der Gathe ist noch nicht zu Ende! Unseren Kampf werden wir auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Perspektiven weiterführen. Unter anderem wird wie schon angekündigt, die Möglichkeit eines Bürger:innenbegehrens/Volksentscheides gegen den gestrigen Ratsbeschluss (mit dem Ziel den Beschluss wieder zu kassieren) geprüft. Und lasst uns die Zeit bis zur Türkei-Wahl am 14. Mai 2023 für eine wirkungsvolle Kampagne gegen die #DITIBisierung und #Erdoğanisierung der Gathe und der Welt nutzen!

Wir haben für die nächsten Wochen und Monate bereits ein breites Programm an Aktionen und Veranstaltungen geplant:
Am kommenden Mittwoch (08.03) geht es auf die Straße zum Feministischen Kampftag. Um 18 Uhr startet die Feministische Tanzdemo am Willy-Brandt-Platz. Anschließend lecker Essen, Getränke und Pläne schmieden im AZ.

Am 15.03. wird es um 20 Uhr eine Veranstaltung zum internationalen Tag gegen Polizeigewalt im AZ geben.

Ebenfalls anlässlich des internationalen Tages gegen Polizeigewalt treffen wir uns dann am 18.03. um 13:12 Uhr vor den City Arkaden zum Auftakt des polizeikritischen Stadtrundgangs.

Am 14. April 2023, dem internationalen Gedenktag an den Genozid an den Armenier*innen findet um 19:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Gezi-Gathe-Park statt. Im Anschluss wird der Film “The Cut” von Fatih Akin gezeigt.

Und am Wochenende vor dem 01. Mai haben wir ein großes AZ-Jubiläums Wochenende geplant. Mit Nachttanzdemo, Konzerten, Kundgebungen. Am 01. Mai selber werden wir uns um 14 Uhr am AZ treffen. Achtet auf weitere Ankündigungen und kommt vorbei.

„Wir werden weiter kämpfen…!“
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum

weitere Termine zum Vormerken:
19. Mai 2023, 19:00 Uhr im Gezi-Gathe-Park: Gedenktag zum Völkermord an den Pontos-Griechen Gedenken und Input.
29. Mai 2023, 12:00 Uhr, Solingen Mitte, Neumarkt: „Solingen 1993 – Niemals vergessen – Unutturmayacağız!“ Gedenkdemonstration zum 30. Jahrestag des mörderischen Brandanschlags von Solingen
31. Mai 2023 19:00 Uhr, Gezi-Gathe-Park: 10 Jahre Kampf um den Gezi-Park in Istanbul. “Freiheit für die Gezi-Gefangenen! Freiheit für Osman Kavala!” Infoveranstaltung mit Aktivst*innen, anschl. Film “Istanbul United”
17. Juni 2023, Konzert mit der Istanbuler Band Bandista in Erinnerung an den Aufstand im Gezi-Park

Kein Tag ohne – AZ bleibt an der Gathe! Am 6.3. um 16 Uhr zur Kundgebung vor dem Rathaus Wupperta-Barmen!

Am 6. März droht die Entscheidung des Stadtrats für die DITIB und für den Abriss des Autonomen Zentrums
Sie versuchen die Rechnung ohne uns zu machen? Sie verrechnen sich! Kein Auge wird trocken bleiben!
Keine Vertreibung des Autonomen Zentrums von der Gathe! Kein Wahlkampfgeschenk für Erdoğan!
Jetzt wird es ernst!

Am 6.März planen vor allen Dingen SPD und CDU den pro DITIB Beschluss durch den Rat zu bringen. Das würde bedeuten, dass das Grundstück, auf dem das AZ steht an die DITIB geht und das AZ von der Gathe vertrieben würde. Für uns ist klar, einer Organisation wie der DITIB werden wir nicht kampflos die Gathe überlassen. DITIB ist unzweifelhaft der verlängerte Arm Erdoğans und steht für die extrem autoritäre, repressive und kriegerische Politik des Regimes unter der viele Menschen in der Türkei und im Norden Syriens sehr leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht den Hauch eines ernst zu nehmenden Angebotes seitens der Stadt als Ausgleich für das Autonome Zentrum gibt. Das ist eine ausgemachte unverfrorene Unverschämtheit! Dazu können wir nur sagen, wenn sie versuchen die Rechnung ohne uns zu machen, verrechnen sie sich! Wir werden nicht von der Gathe weichen und wenn ihr uns unser Haus wegnehmen wollt, dann ziehen wir vor das Rathaus! Peitscht ihr euren Beschluss am 6.3 durch, ist das erst der kleine Anfang eines langanhaltenden Kampfes von dem noch viel gesprochen werden wird nicht nur in Wuppertal.

Während in der Türkei der Wahlkampf in die heiße Phase geht und AKP-Politiker*innen hierzulande volksverhetzende Reden halten, plant die Stadt Wuppertal offenbar dem türkischen Präsidenten ein Wahlkampfgeschenk zu machen.

Wie einem Zielbeschluss zur Gathe zu entnehmen ist, will die Stadt den Plänen der DITIB zu ihren Bauvorhaben zustimmen. Wodurch wir aus unseren jetzigen Räumlichkeiten verdrängt werden würden. Nicht, weil das platzbedingt nötig wäre, sondern nur weil die DITIB es so will. Noch vor fünf Jahren war der Vorbehalt in der städtischen Politik mit dem deutschen Ableger der türkischen Religionsbehörde zusammenzuarbeiten größer. Grund dafür war die Affäre um das Ausspionieren türkischstämmiger Bürger*innen durch Imame der DITIB. Und heute, nach dutzenden weiteren Skandalen und völkerrechtswidrigen Angriffen auf Nachbarländer durch Erdoğans Regime, scheint den politischen Verantwortlichen der Stadt Wuppertal jegliches Problembewusstsein der DITIB gegenüber abhandengekommen zu sein. Dabei hat sich nichts Grundlegendes geändert. Gerade erst wurden Presseartikel veröffentlicht, die Mitarbeiter*innen des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf vorwerfen sensible Daten über vermeintliche Anhängerinnen der Gülenbewegung an türkische Polizeidienststellen weitergeleitet zu haben. MitarbeiterInnen des Generalkonsulats sind auch gerne mal zu Gast bei der DITIB Gemeinde in Wuppertal. Die DITIB Wuppertal selbst, lud erst Anfang des Jahres zu einer Veranstaltung mit dem Historiker Mehmet Işık, welcher den Völkermord an den Armenier*innen relativiert und Kriegsverbrechen osmanischer Truppen rechtfertigt.

Die Bezirksvertretung Elberfeld hat die Vorlage abgelehnt, allein die Vertreter*innen der SPD stimmten dafür. Direkten Einfluss auf die Entscheidung im Stadtrat am 6.März hat das nicht, aber es zeigt das es innerhalb der Parteien viele Unstimmigkeiten gegenüber der DITIB gibt, auch wenn in der Presse teils Gegenteiliges suggeriert wurde.

All diese Widersprüche und offenen Fragen werden von der Stadt ignoriert. Zu groß ist die Verlockung einer Imagekorrektur und vermeintlichen Aufwertung der Gathe, ohne dabei selbst in die städtische Kasse greifen zu müssen. Diese Aufwertung würde nicht nur für uns die Verdrängung von der Gathe bedeuten. Das Aufmotzen der Gathe, mit angeblich 30 Millionen Euro Investition, wird an den dringenden Problemen der meisten Menschen an und rund um die Gathe wenig bis gar nichts ändern. Zumal DITIB Führung und Stadt sich scheinbar einig sind in der Bewertung des Lebensraumes Gathe als Schandfleck. Das ist eine ungeheuerliche Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, die an und um die Gathe leben, dort Projekte und Gewerbe betreiben. Mit 30 Millionen Euro könnten eine Menge andere, sinnvollere Dinge gemacht werden, um Leben und Wohnen in unseren Viertel für ALLE zu verbessern!
Anfänglich wurde noch versichert einen Alternativstandort für das AZ zu finden, sei Voraussetzung für die Realisierbarkeit des Projekts. Doch noch bevor auch nur ein Vorschlag seitens der Stadt an uns herangetragen wurde, ist davon schon keine Rede mehr. Jetzt soll sich um eine Alternative für uns „bemüht“ werden, sobald das Vorhaben der DITIB in trockenen Tüchern ist.
Aber wir lassen uns nicht verarschen!
Und es wird keinen Tag ohne ein autonomes Zentrum in Wuppertal geben… Wenn am 6. März um 16 Uhr im Stadtrat über unsere Zukunft entschieden werden soll, werden wir mit unseren Freund*innen und unseren Proberaum-Bands zum Rathaus kommen. Und wir werden sicher nicht leise sein. Wir wollen kein Wahlkampfgeschenk für Erdoğan und keine DITIBisierung der Gathe!

Wir bleiben laut,
wir bleiben unbequem,
wir bleiben an der Gathe.
Gathe für Alle!

Bericht über den 18.Oktober

+++ 15:00 Uhr bis 17:20 Uhr – Wuppertal-Oberbarmen: Ca. 60 Nazis bei Kundgebung auf dem Berliner Platz vor dem Oberbarmer Bahnhof +++ 400 Antifaschist*innen halten lautstark dagegen +++ Polizei riegelt alles weiträmig ab +++ Ab 18:00 Uhr – Wuppertal-Elberfeld: Auf dem Kerstenplatz sammeln sich immer mehr Menschen für die „Kampf- und Tanzdemo“ für den Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe +++ Ca. 19:00 Uhr: Die Demo setzt sich lautstark & tanzend in Bewegung +++ Über 700 Teilnehmer*innen der „Kampf-Tanz-Demo“ setzen ein starkes Zeichen für die „AZ Gathe bleibt“-Kampagne! +++
 

Der Tag stand nicht unter den besten Voraussetzungen. Nachdem die Nazis Ende August bekannt gaben, dass sie am 18.Oktober um 15:00 Uhr eine Kundgebung durchführen wollten, wurde auch noch klar, dass aufgrund von Streckenreparaturen am Wochenende in Wuppertal zwischen Oberbarmen und Vohwinkel kein Zug fahren würde. Zusätzlich entschieden sich die Lokführer*innen an dem Wochenende zu streiken, da der DB-Konzern (bekannt für seine Waffen- und Atomtransporte) den berechtigten Forderungen des Zugpersonals nicht nachgeben wollte (und immer noch nicht will!). Für Menschen von außerhalb gestaltete sich die Anreise nach Wuppertal also sehr schwierig!

Wir sind daher begeistert und sehr erfreut, dass es dennoch einige von nah und fern nach Wuppertal geschafft haben!

Nazis in Oberbarmen

Die Nazis vom Wuppertaler Kreisverband der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ (früher „Nationale Sozialisten Wuppertal“) um Kevin Koch, Daniel Borchert, Gourny Kotronis und Matthias Drewer hatten von 15:00 bis 18:00 Uhr eine Kundgebung am Berliner Platz in Oberbarmen angemeldet. Ein Treffpunkt für antifaschistische Gegenaktivitäten war der Wupperfelder Markt unweit des Berliner Platzes. Dort sammelten sich ab 14:00 Uhr etwa 300 Gegendemonstrant*innen, die dann gegen 14:20 Uhr lautstark zum Berliner Platz zogen. Dort hatte die Polizei ein riesen Areal für die Nazis abgesperrt und zudem die beiden Ausgänge der Schwebebahnstation und den Eingang des Oberbarmer Bahnhofs mit Hamburger Gittern abgeriegelt. Zusätzlich waren viele Bereitschaftsbullen und Bundespolizist*innen samt mehrerer Kamerawagen vor Ort.

Also alles in allem schlechte Voraussetzungen für einen effektiven Widerstand. Trotzdem konnte spontan der Lautsprecherwagen der Nazis (roter Opel mit Dortmunder Kennzeichen) blockiert werden. Er wurde aber dann von der Polizei durch einen anderen Eingang eskortiert. Ab 15:00 Uhr sammelten sich etwa hundert Antifaschist*innen vor dem Ausgang des Bahnhofes. Das war sehr sinnvoll, denn genau dort kam der Hauptteil des Nazipacks (ca. 35 Nazis) angereist. Diese hatten sich zuvor in Schwelm am Bahnhof getroffen. Alles in allem hatte die Polizei aber auch dort alles im Griff. Es bleibt festzuhalten, dass die Polizei den Nazis ihre Kundgebung mit einem wahnsinnig großen Aufgebot und einem enormen logistischen Aufwand ermöglichte. Dennoch harrten (die in der Spitze) etwa 400 Gegendemonstrant*innen tapfer aus und übertönten die braune Gülle, die aus der Lautsprecheranlage der Nazis kam. Einige Antifaschist*innen zogen zudem dann noch auf die B7 und erweiterten so den Protest.

Der Protest an diesem Tag war eine politische Notwendigkeit um dem in Wuppertal immer noch stark vertretenden Nazipack nicht ungestört den Raum für ihre menschenverachtende Hetze zu geben.

Klar war natürlich, dass Polizei wegen Kleinigkeiten überreagierte und Leute wegen angeblicher Vermummung aus der Mitte der Demonstrant*innen zog. Als sich die Mitdemonstrierenden darüber laut beklagten, versprühte die Polizei Pfefferspray. Um 17:20 Uhr beendeten die Nazis ihre Zusammenrottung endlich und es konnte nach Elberfeld zur „Kampf-Tanz-Demo“ gehen.

„AZ Gathe bleibt“-Demo

Am Kerstenplatz hatte bereits ab 15 Uhr einen Kundgebung mit etwas Musik stattgefunden. Ab 18:00 Uhr sammelten sich nun immer mehr Menschen und lauschten dem Auftaktredebeitrag zur Geschichte und der aktuellen Situation des Autonomen Zentrums. Es wurde klar gefordert, dass das Autonome Zentrum Wuppertal eine Bestandsgarantie an der Gathe erhält, sprich einen langfristigen Folgevertrag! Außerdem gab es natürlich solidarische Grüße an die „Recht auf Stadt“-Demos und Nachttanzdemos in Heidelberg, Würzburg, Hannover und Freiburg.

Erfreut zeigten sich die Menschen auf der Demo auch über die erneute Besetzung einer Kirche in Dortmund. Es ist toll, dass Avanti weiter kämpft! Um so ätzender ist es natürlich, dass die Bullen das Gebäude sofort wieder räumten.

Wichtig war der „Kampf-Tanz-Demo“ auch, ihre Solidarität den Menschen in Kobane/Rojava auszudrücken, die seit Wochen vom sogenannten IS angegriffen werden.

Frech und nervig seitens der Bullen war es, dass es massig (schlecht) verkleidete Zivi´s gab, die sich in die Demo schleichen wollten.

Kurz vor 19:00 Uhr ging es dann endlich los! Vor dem Lautsprecherwagen formierte sich ein kämpferischer Block von mehreren hundert Leuten und hinter dem Lauti, der von den BLKS und Bang DJ’s beschallt wurde, fanden sich ebenfalls mehrere hundert Leute ein, die ausgelassen tanzten.

Die Route führte die Demo zunächst durch die Elberfelder Innenstadt, dann durch das beliebte Kneipenviertel um die Luisenstraße. Dort erreichte die Demo auch ihre höchste Teilnehmer*innenzahl mit weit über 700 Menschen. Eine Zwischenkundgebung wurde am Deweerth’schen Garten eingelegt. Dort gab es einen Redebeitrag zu den Naziaktivitäten in der Elberfelder-Südstadt und die Aufforderung, die massive Flüchtlingsjagd, die zwischen den 13.10.2014 und 26.10.2014 im Rahmen der EU-weiten Polizeioperation „Mos Maiorum“ nochmal intensiviert stattfindet zu stören und sich mit den Geflüchteten zu solidarisieren.

Im Anschluss ging die Demo weiter über die Brillerstraße, bog von dort aus in die Marienstraße ein und zog über den Ölberg. Dort gab es noch einen kurzen Hinweis zum Kampf um die Marienstraße 41 (verlinkung) – die an diesem Abend durch zahlreiche Polizeikräfte „beschützt“ wurde – und den Aufruf an die ganze Demo, sich an den antifaschistischen Aktivitäten gegen die Nazi-Hooligan-Zusammenrottung am 26.Oktober in Köln zu beteiligen

Die gesamte Marienstraße und auch später an der Hochstraße und der Gathe wurde sich immer wieder aus Lokalitäten und Wohnungen mit der Demo solidarisiert.

Gut gelaunt am AZ angelangt, wurde die „AZ Gathe bleibt“-Demo mit Pyrotechnik und Feuerwerk begrüßt. Nach der Demoauflösung klang im AZ der ganze Abend noch sehr festlich aus.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass am 18.Oktober ein starkes Zeichen für die „AZ Gathe bleibt“-Kampagne und der Forderung für eine Bestandsgarantie an der Gathe gesetzt wurde!

Kein Tag ohne! AZ bleibt an der Gathe!