AZ Mülheim und Trägerverein AJZ e.V.: Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Wuppertal

Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Wuppertal
AZ bleibt an der Gathe!

Das AZ Mülheim und unser Trägerverein AJZ e.V. solidarisieren sich mit dem von Schließung bedrohten Autonomen Zentrum Wuppertal und fordern dessen langfristigen Erhalt an der Gathestraße in Wuppertal.

Anfang März hat der Wuppertaler Stadtrat den Beschluss gefasst, das Grundstück an der Gathestraße, auf dem sich das AZ befindet, an den DITIB Verband zu verkaufen. Dieser plant dort einen Neubau der Zentralmoschee und ein umfangreiches Gemeindezentrum, wofür das Gebäude des AZ abgerissen werden soll.
Bislang gibt es seitens der Stadt nur unkonkrete Willensbekundungen dem AZ ein Ersatzgebäude zur Verfügung zu stellen. Ernstzunehmende und adäquate Vorschläge blieben aber aus.

Das AZ Wuppertal stellt auf seiner website www.az-wuppertal.de ausführlich die Problematik eines solchen DITIB Großprojekts und die Rolle der DITIB als verlängerter Arm des türkischen AKP / Erdogan Regimes klar, weshalb wir uns an dieser Stelle kurz fassen.

Wir unterstützen das AZ Wuppertal in seinem Kampf gegen die Verdrängung durch die DITIB, oder auch durch jedes andere Projekt, das das AZ überplanen würde.
Das AZ will und soll an der Gathe bleiben. Dort leistet es einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Landschaft und politischen Arbeit, den Kämpfen gegen Faschismus und Rassismus und für sozialere und gerechtere Lebensbedingungen. Es bietet insbesondere auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln einen Anlaufpunkt, jenseits von Konsumzwang und kapitalistischer Gewinnmaximierung. Dieser Ort wird an der Gathestraße dringend gebraucht. Das AZ ist seit Jahrzehnten in Wuppertal-Elberfeld verankert und kann nicht einfach an einen x-beliebigen Ort in der Stadt verpflanzt werden, wie es sich offensichtlich der*die ein oder andere Politiker*in vorstellt.

Also heißt es:
Schließung abwenden ! Räumung verhindern!
A — AZ — AZ bleibt an der Gathe !!!

Autonomes Zentrum Mülheim, 21.03.23

Offfenes Antifaplenum Halle: Soligrüße nach Wuppertal

AZ Gathe bleibt!

Die Pläne des Wuppertaler Stadtrates das Autonome Zentrum der Stadt durch einen Ditib-Komplex zu ersetzen sind schockierend. Nicht nur soll ein weiterer Freiraum beseitigt werden, Ditib ist ein Paradebeispiel der islamischen Rechten. Die Verbindungen zu Diyanet, der türkischen Religionsbehörde und somit zum proto-faschistischen AKP/MHP Regime zeigen deutlich auf, dass Ditib selbst zu den Feinden der Freiheit gehört und keine weitere Unterstützung erhalten darf. Eine Verdrängung oder Räumung des AZ´s werden wir daher nicht unbeantwortet lassen.

Für die Freiheit, für das Leben!

Offfenes Antifaplenum Halle

Statement zum Stadtratsbeschluss

Die Entscheidung des Stadtrats gegen das AZ ist besiegelt. Die Stadt kuschelt weiter mit den angeblich so „netten langjährigen Weggefährten“ von der DITIB und lässt sich von deren Kohle locken. Über die „paar“ rassistischen, antisemitischen und faschistischen „Entgleisungen“ von DITIB-Funktionären oder auf DITIB-Veranstaltungen sieht man bei SPD, CDU, FDP und Grünen gerne hinweg. Diese kommen ja auch bei Parteikolleg:innen durchaus mal vor und werden in den Parteien gewöhnlich ignoriert oder relativiert. Konsequenter Antifaschismus, Antisexismus und Antikapitalismus sind da schon eher ein Dorn im Auge und passen nicht gut zum Politikverständnis und der eigenen Wählerklientel. Ebenso verwehren wir uns gegen Applaus und Zustimmung für ein AZ an der Gathe, die mit rassistischen Begründungen unterfüttert sind.

Wir werden ab jetzt einen Kampf wieder aufnehmen der lange befriedet schien. Den Kampf um ein Autonomes Zentrum in Wuppertal. Diesen scheinbaren Frieden hat die Stadt nun aufgekündigt! Mit der Entscheidung des Stadtrats gegen das AZ ist klar, was sich lange andeutete: Die Stadt will das AZ an der Gathe abreißen lassen; ohne auch nur ein wirkliches Angebot für ein Alternativgebäude gemacht zu haben. Mehr als halbgare Lippenbekenntnisse hat es bisher nicht gegeben. So billig werdet ihr das AZ nicht bekommen!

Der Kampf gegen das DITIB-Projekt an der Gathe ist noch nicht zu Ende! Unseren Kampf werden wir auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Perspektiven weiterführen. Unter anderem wird wie schon angekündigt, die Möglichkeit eines Bürger:innenbegehrens/Volksentscheides gegen den gestrigen Ratsbeschluss (mit dem Ziel den Beschluss wieder zu kassieren) geprüft. Und lasst uns die Zeit bis zur Türkei-Wahl am 14. Mai 2023 für eine wirkungsvolle Kampagne gegen die #DITIBisierung und #Erdoğanisierung der Gathe und der Welt nutzen!

Wir haben für die nächsten Wochen und Monate bereits ein breites Programm an Aktionen und Veranstaltungen geplant:
Am kommenden Mittwoch (08.03) geht es auf die Straße zum Feministischen Kampftag. Um 18 Uhr startet die Feministische Tanzdemo am Willy-Brandt-Platz. Anschließend lecker Essen, Getränke und Pläne schmieden im AZ.

Am 15.03. wird es um 20 Uhr eine Veranstaltung zum internationalen Tag gegen Polizeigewalt im AZ geben.

Ebenfalls anlässlich des internationalen Tages gegen Polizeigewalt treffen wir uns dann am 18.03. um 13:12 Uhr vor den City Arkaden zum Auftakt des polizeikritischen Stadtrundgangs.

Am 14. April 2023, dem internationalen Gedenktag an den Genozid an den Armenier*innen findet um 19:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Gezi-Gathe-Park statt. Im Anschluss wird der Film “The Cut” von Fatih Akin gezeigt.

Und am Wochenende vor dem 01. Mai haben wir ein großes AZ-Jubiläums Wochenende geplant. Mit Nachttanzdemo, Konzerten, Kundgebungen. Am 01. Mai selber werden wir uns um 14 Uhr am AZ treffen. Achtet auf weitere Ankündigungen und kommt vorbei.

„Wir werden weiter kämpfen…!“
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum

weitere Termine zum Vormerken:
19. Mai 2023, 19:00 Uhr im Gezi-Gathe-Park: Gedenktag zum Völkermord an den Pontos-Griechen Gedenken und Input.
29. Mai 2023, 12:00 Uhr, Solingen Mitte, Neumarkt: „Solingen 1993 – Niemals vergessen – Unutturmayacağız!“ Gedenkdemonstration zum 30. Jahrestag des mörderischen Brandanschlags von Solingen
31. Mai 2023 19:00 Uhr, Gezi-Gathe-Park: 10 Jahre Kampf um den Gezi-Park in Istanbul. “Freiheit für die Gezi-Gefangenen! Freiheit für Osman Kavala!” Infoveranstaltung mit Aktivst*innen, anschl. Film “Istanbul United”
17. Juni 2023, Konzert mit der Istanbuler Band Bandista in Erinnerung an den Aufstand im Gezi-Park

Kein Tag ohne – AZ bleibt an der Gathe! Am 6.3. um 16 Uhr zur Kundgebung vor dem Rathaus Wupperta-Barmen!

Am 6. März droht die Entscheidung des Stadtrats für die DITIB und für den Abriss des Autonomen Zentrums
Sie versuchen die Rechnung ohne uns zu machen? Sie verrechnen sich! Kein Auge wird trocken bleiben!
Keine Vertreibung des Autonomen Zentrums von der Gathe! Kein Wahlkampfgeschenk für Erdoğan!
Jetzt wird es ernst!

Am 6.März planen vor allen Dingen SPD und CDU den pro DITIB Beschluss durch den Rat zu bringen. Das würde bedeuten, dass das Grundstück, auf dem das AZ steht an die DITIB geht und das AZ von der Gathe vertrieben würde. Für uns ist klar, einer Organisation wie der DITIB werden wir nicht kampflos die Gathe überlassen. DITIB ist unzweifelhaft der verlängerte Arm Erdoğans und steht für die extrem autoritäre, repressive und kriegerische Politik des Regimes unter der viele Menschen in der Türkei und im Norden Syriens sehr leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht den Hauch eines ernst zu nehmenden Angebotes seitens der Stadt als Ausgleich für das Autonome Zentrum gibt. Das ist eine ausgemachte unverfrorene Unverschämtheit! Dazu können wir nur sagen, wenn sie versuchen die Rechnung ohne uns zu machen, verrechnen sie sich! Wir werden nicht von der Gathe weichen und wenn ihr uns unser Haus wegnehmen wollt, dann ziehen wir vor das Rathaus! Peitscht ihr euren Beschluss am 6.3 durch, ist das erst der kleine Anfang eines langanhaltenden Kampfes von dem noch viel gesprochen werden wird nicht nur in Wuppertal.

Während in der Türkei der Wahlkampf in die heiße Phase geht und AKP-Politiker*innen hierzulande volksverhetzende Reden halten, plant die Stadt Wuppertal offenbar dem türkischen Präsidenten ein Wahlkampfgeschenk zu machen.

Wie einem Zielbeschluss zur Gathe zu entnehmen ist, will die Stadt den Plänen der DITIB zu ihren Bauvorhaben zustimmen. Wodurch wir aus unseren jetzigen Räumlichkeiten verdrängt werden würden. Nicht, weil das platzbedingt nötig wäre, sondern nur weil die DITIB es so will. Noch vor fünf Jahren war der Vorbehalt in der städtischen Politik mit dem deutschen Ableger der türkischen Religionsbehörde zusammenzuarbeiten größer. Grund dafür war die Affäre um das Ausspionieren türkischstämmiger Bürger*innen durch Imame der DITIB. Und heute, nach dutzenden weiteren Skandalen und völkerrechtswidrigen Angriffen auf Nachbarländer durch Erdoğans Regime, scheint den politischen Verantwortlichen der Stadt Wuppertal jegliches Problembewusstsein der DITIB gegenüber abhandengekommen zu sein. Dabei hat sich nichts Grundlegendes geändert. Gerade erst wurden Presseartikel veröffentlicht, die Mitarbeiter*innen des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf vorwerfen sensible Daten über vermeintliche Anhängerinnen der Gülenbewegung an türkische Polizeidienststellen weitergeleitet zu haben. MitarbeiterInnen des Generalkonsulats sind auch gerne mal zu Gast bei der DITIB Gemeinde in Wuppertal. Die DITIB Wuppertal selbst, lud erst Anfang des Jahres zu einer Veranstaltung mit dem Historiker Mehmet Işık, welcher den Völkermord an den Armenier*innen relativiert und Kriegsverbrechen osmanischer Truppen rechtfertigt.

Die Bezirksvertretung Elberfeld hat die Vorlage abgelehnt, allein die Vertreter*innen der SPD stimmten dafür. Direkten Einfluss auf die Entscheidung im Stadtrat am 6.März hat das nicht, aber es zeigt das es innerhalb der Parteien viele Unstimmigkeiten gegenüber der DITIB gibt, auch wenn in der Presse teils Gegenteiliges suggeriert wurde.

All diese Widersprüche und offenen Fragen werden von der Stadt ignoriert. Zu groß ist die Verlockung einer Imagekorrektur und vermeintlichen Aufwertung der Gathe, ohne dabei selbst in die städtische Kasse greifen zu müssen. Diese Aufwertung würde nicht nur für uns die Verdrängung von der Gathe bedeuten. Das Aufmotzen der Gathe, mit angeblich 30 Millionen Euro Investition, wird an den dringenden Problemen der meisten Menschen an und rund um die Gathe wenig bis gar nichts ändern. Zumal DITIB Führung und Stadt sich scheinbar einig sind in der Bewertung des Lebensraumes Gathe als Schandfleck. Das ist eine ungeheuerliche Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, die an und um die Gathe leben, dort Projekte und Gewerbe betreiben. Mit 30 Millionen Euro könnten eine Menge andere, sinnvollere Dinge gemacht werden, um Leben und Wohnen in unseren Viertel für ALLE zu verbessern!
Anfänglich wurde noch versichert einen Alternativstandort für das AZ zu finden, sei Voraussetzung für die Realisierbarkeit des Projekts. Doch noch bevor auch nur ein Vorschlag seitens der Stadt an uns herangetragen wurde, ist davon schon keine Rede mehr. Jetzt soll sich um eine Alternative für uns „bemüht“ werden, sobald das Vorhaben der DITIB in trockenen Tüchern ist.
Aber wir lassen uns nicht verarschen!
Und es wird keinen Tag ohne ein autonomes Zentrum in Wuppertal geben… Wenn am 6. März um 16 Uhr im Stadtrat über unsere Zukunft entschieden werden soll, werden wir mit unseren Freund*innen und unseren Proberaum-Bands zum Rathaus kommen. Und wir werden sicher nicht leise sein. Wir wollen kein Wahlkampfgeschenk für Erdoğan und keine DITIBisierung der Gathe!

Wir bleiben laut,
wir bleiben unbequem,
wir bleiben an der Gathe.
Gathe für Alle!

Bericht über den 18.Oktober

+++ 15:00 Uhr bis 17:20 Uhr – Wuppertal-Oberbarmen: Ca. 60 Nazis bei Kundgebung auf dem Berliner Platz vor dem Oberbarmer Bahnhof +++ 400 Antifaschist*innen halten lautstark dagegen +++ Polizei riegelt alles weiträmig ab +++ Ab 18:00 Uhr – Wuppertal-Elberfeld: Auf dem Kerstenplatz sammeln sich immer mehr Menschen für die „Kampf- und Tanzdemo“ für den Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe +++ Ca. 19:00 Uhr: Die Demo setzt sich lautstark & tanzend in Bewegung +++ Über 700 Teilnehmer*innen der „Kampf-Tanz-Demo“ setzen ein starkes Zeichen für die „AZ Gathe bleibt“-Kampagne! +++
 

Der Tag stand nicht unter den besten Voraussetzungen. Nachdem die Nazis Ende August bekannt gaben, dass sie am 18.Oktober um 15:00 Uhr eine Kundgebung durchführen wollten, wurde auch noch klar, dass aufgrund von Streckenreparaturen am Wochenende in Wuppertal zwischen Oberbarmen und Vohwinkel kein Zug fahren würde. Zusätzlich entschieden sich die Lokführer*innen an dem Wochenende zu streiken, da der DB-Konzern (bekannt für seine Waffen- und Atomtransporte) den berechtigten Forderungen des Zugpersonals nicht nachgeben wollte (und immer noch nicht will!). Für Menschen von außerhalb gestaltete sich die Anreise nach Wuppertal also sehr schwierig!

Wir sind daher begeistert und sehr erfreut, dass es dennoch einige von nah und fern nach Wuppertal geschafft haben!

Nazis in Oberbarmen

Die Nazis vom Wuppertaler Kreisverband der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ (früher „Nationale Sozialisten Wuppertal“) um Kevin Koch, Daniel Borchert, Gourny Kotronis und Matthias Drewer hatten von 15:00 bis 18:00 Uhr eine Kundgebung am Berliner Platz in Oberbarmen angemeldet. Ein Treffpunkt für antifaschistische Gegenaktivitäten war der Wupperfelder Markt unweit des Berliner Platzes. Dort sammelten sich ab 14:00 Uhr etwa 300 Gegendemonstrant*innen, die dann gegen 14:20 Uhr lautstark zum Berliner Platz zogen. Dort hatte die Polizei ein riesen Areal für die Nazis abgesperrt und zudem die beiden Ausgänge der Schwebebahnstation und den Eingang des Oberbarmer Bahnhofs mit Hamburger Gittern abgeriegelt. Zusätzlich waren viele Bereitschaftsbullen und Bundespolizist*innen samt mehrerer Kamerawagen vor Ort.

Also alles in allem schlechte Voraussetzungen für einen effektiven Widerstand. Trotzdem konnte spontan der Lautsprecherwagen der Nazis (roter Opel mit Dortmunder Kennzeichen) blockiert werden. Er wurde aber dann von der Polizei durch einen anderen Eingang eskortiert. Ab 15:00 Uhr sammelten sich etwa hundert Antifaschist*innen vor dem Ausgang des Bahnhofes. Das war sehr sinnvoll, denn genau dort kam der Hauptteil des Nazipacks (ca. 35 Nazis) angereist. Diese hatten sich zuvor in Schwelm am Bahnhof getroffen. Alles in allem hatte die Polizei aber auch dort alles im Griff. Es bleibt festzuhalten, dass die Polizei den Nazis ihre Kundgebung mit einem wahnsinnig großen Aufgebot und einem enormen logistischen Aufwand ermöglichte. Dennoch harrten (die in der Spitze) etwa 400 Gegendemonstrant*innen tapfer aus und übertönten die braune Gülle, die aus der Lautsprecheranlage der Nazis kam. Einige Antifaschist*innen zogen zudem dann noch auf die B7 und erweiterten so den Protest.

Der Protest an diesem Tag war eine politische Notwendigkeit um dem in Wuppertal immer noch stark vertretenden Nazipack nicht ungestört den Raum für ihre menschenverachtende Hetze zu geben.

Klar war natürlich, dass Polizei wegen Kleinigkeiten überreagierte und Leute wegen angeblicher Vermummung aus der Mitte der Demonstrant*innen zog. Als sich die Mitdemonstrierenden darüber laut beklagten, versprühte die Polizei Pfefferspray. Um 17:20 Uhr beendeten die Nazis ihre Zusammenrottung endlich und es konnte nach Elberfeld zur „Kampf-Tanz-Demo“ gehen.

„AZ Gathe bleibt“-Demo

Am Kerstenplatz hatte bereits ab 15 Uhr einen Kundgebung mit etwas Musik stattgefunden. Ab 18:00 Uhr sammelten sich nun immer mehr Menschen und lauschten dem Auftaktredebeitrag zur Geschichte und der aktuellen Situation des Autonomen Zentrums. Es wurde klar gefordert, dass das Autonome Zentrum Wuppertal eine Bestandsgarantie an der Gathe erhält, sprich einen langfristigen Folgevertrag! Außerdem gab es natürlich solidarische Grüße an die „Recht auf Stadt“-Demos und Nachttanzdemos in Heidelberg, Würzburg, Hannover und Freiburg.

Erfreut zeigten sich die Menschen auf der Demo auch über die erneute Besetzung einer Kirche in Dortmund. Es ist toll, dass Avanti weiter kämpft! Um so ätzender ist es natürlich, dass die Bullen das Gebäude sofort wieder räumten.

Wichtig war der „Kampf-Tanz-Demo“ auch, ihre Solidarität den Menschen in Kobane/Rojava auszudrücken, die seit Wochen vom sogenannten IS angegriffen werden.

Frech und nervig seitens der Bullen war es, dass es massig (schlecht) verkleidete Zivi´s gab, die sich in die Demo schleichen wollten.

Kurz vor 19:00 Uhr ging es dann endlich los! Vor dem Lautsprecherwagen formierte sich ein kämpferischer Block von mehreren hundert Leuten und hinter dem Lauti, der von den BLKS und Bang DJ’s beschallt wurde, fanden sich ebenfalls mehrere hundert Leute ein, die ausgelassen tanzten.

Die Route führte die Demo zunächst durch die Elberfelder Innenstadt, dann durch das beliebte Kneipenviertel um die Luisenstraße. Dort erreichte die Demo auch ihre höchste Teilnehmer*innenzahl mit weit über 700 Menschen. Eine Zwischenkundgebung wurde am Deweerth’schen Garten eingelegt. Dort gab es einen Redebeitrag zu den Naziaktivitäten in der Elberfelder-Südstadt und die Aufforderung, die massive Flüchtlingsjagd, die zwischen den 13.10.2014 und 26.10.2014 im Rahmen der EU-weiten Polizeioperation „Mos Maiorum“ nochmal intensiviert stattfindet zu stören und sich mit den Geflüchteten zu solidarisieren.

Im Anschluss ging die Demo weiter über die Brillerstraße, bog von dort aus in die Marienstraße ein und zog über den Ölberg. Dort gab es noch einen kurzen Hinweis zum Kampf um die Marienstraße 41 (verlinkung) – die an diesem Abend durch zahlreiche Polizeikräfte „beschützt“ wurde – und den Aufruf an die ganze Demo, sich an den antifaschistischen Aktivitäten gegen die Nazi-Hooligan-Zusammenrottung am 26.Oktober in Köln zu beteiligen

Die gesamte Marienstraße und auch später an der Hochstraße und der Gathe wurde sich immer wieder aus Lokalitäten und Wohnungen mit der Demo solidarisiert.

Gut gelaunt am AZ angelangt, wurde die „AZ Gathe bleibt“-Demo mit Pyrotechnik und Feuerwerk begrüßt. Nach der Demoauflösung klang im AZ der ganze Abend noch sehr festlich aus.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass am 18.Oktober ein starkes Zeichen für die „AZ Gathe bleibt“-Kampagne und der Forderung für eine Bestandsgarantie an der Gathe gesetzt wurde!

Kein Tag ohne! AZ bleibt an der Gathe!

Info-Update zum 18.Oktober 2014

Das Nazipack will sich ab 15:00 Uhr am Berliner Platz (Bhf Wuppertal-Oberbarmen) zusammenrotten. Die Kundgebung der Nazis ist bis 18:00 Uhr angemeldet.

Für antifaschistische Gegenaktivitäten gibt es einen angemeldeten Anlaufpunkt ab 14:00 Uhr am Wupperfelder Markt (in der Nähe vom Berliner Platz). Generell gilt natürlich immer: kommt nicht zu spät und nicht zu früh zum Berliner Platz, dem Kundgebungsort der Nazis, damit ihr effektiv agieren könnt!

Wenn das Nazipack erfolgreich verjagt wurde, geht es auf zur großen „AZ bleibt an der Gathe“-Tanz- und Kampfdemo. Die Demo startet um ca. 18:00 Uhr am Kerstenplatz in Wuppertal-Elberfeld.

Denkt daran, dass es am Samstag den 18.10.2014 keinen Zugverkehr zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Wuppertal-Vohwinkel gibt. Ihr müsst auf die Schwebebahn oder den Schienenersatzverkehr der DB zurückgreifen.

Falls ihr noch Schlafplätze für die Nacht von Freitag auf Samstag benötigt, meldet euch bitte möglichst schnell unter info@az-wuppertal.de

Twitter: @Nazisweg #nazipack und @azwuppertal #AZGatheBleibt

Weitere Infos und eine Übersichtskarte findet ihr auf der Unterseite zum 18.Oktober.

istundbleibt.az-wuppertal.de | az-wuppertal.de

Erklärung des Autonomen Zentrums Wuppertal – an der Gathe

Vorneweg:

Wir grüßen und begrüßen die Besetzer*innen und die Besetzung der Marienstr. 41!

Verwahrloste Häuser zu enteignen und umzunutzen ist notwendig. Wir begrüßen und unterstützen die Idee Sozialer Zentren in Wohnvierteln und ein Willkommenszentrum für Flüchtlinge. Super von Euch!

Nazis in Wuppertal:

Nach mehrfach geplatzten Anläufen im Wuppertaler Flohmarkt-Prozess, aufgrund dessen zu guter Letzt auch noch mit einem Straferlasses für die sowie so schon nur vier Angeklagten Matthias Drewer, Mike und Michele Dasberg und Rene Heuke zu rechnen ist, war es fast zu erwarten das die Wuppertaler Naziszene nun wieder eine Chance wittert ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten.

Es wird von den Wuppertaler Nazis, dem Wuppertaler Kreisverband „Die Rechte“, zu einer Kundgebung mobilisiert, auf der sie ein „Nationales Jugendzentrum“ einfordern.

Dies soll eine widerliche Provokation gegen das ihnen so verhasste Autonome Zentrum sein, da von dort ausgehend seit Jahren wichtige Interventionen gegen die neonazistischen Umtriebe initiiert werden, doch ebenso wird im Nazi-Aufruf gegen alle Wuppertaler*innen muslimischen Glaubens und auch gegen die zahlreichen Jugendlichen gehetzt, die ihre Freizeit in Jugendzentren verbringen. Es trifft uns also ALLE!

Doch dies werden wir wieder einmal nicht zulassen!
Der 18.10.2014 wird ab 15.00 Uhr ein Tag im Zeichen autonomer Freiräume und somit ein Tag konsequent gegen die Nazis und für den Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe.

In diesem Sinne wollen wir mit vielen Menschen, aus dem Tal und darüber hinaus, antifaschistisch agieren und ein starkes Zeichen für den nötigen Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe setzen. Auch wenn wir es eigentlich anders geplant hatten, wurde schon immer vom AZ aus massiv gegen die Nazi-Umtriebe in Wuppertal mobilisiert, agiert und interveniert und so werden wir es natürlich auch diesmal halten, das war und ist Teil unserer Politik.

Die Nazis planen ihre Kundgebung ebenfalls um 15.00 Uhr, der Ort ist noch nicht bekannt. Also lasst uns den antifaschistischen Selbstschutz organisieren und wer von außerhalb kommt, sollte in Gruppen anreisen. Weitere Informationen werden wir zeitnah veröffentlichen.

AZ bleibt an der Gathe

Mit Sorge verfolgen wir die in der WZ geführten Debatten um den Verbleib des Autonomen Zentrums, den geplanten Moschee-Neubau der DITIB und den allgemeinen Zustand der Gathe, welche sich, in eine zutiefst rassistische, antimuslimische Richtung bewegt, nicht zuletzt auch durch hetzerische Rechtspopulist*innen wie z. B. Pro NRW und der AfD unterstützt.

Damit werden wir uns nicht gemein machen!
Ebenso verwehren wir uns gegen Applaus und Zustimmung für ein AZ an der Gathe, die mit rassistischen Begründungen unterfüttert sind und den legitimen Wunsch nach einem muslimischen Gotteshaus diskreditieren.
Rassistischen Müll gilt es niemals zu tolerieren, sondern immer zu bekämpfen!
Wir lieben die Nordstadt gerade auf Grund der vielen unterschiedlichen Menschen mit denen wir das Viertel gemeinsam beleben und mit denen wir ein besseres Leben für ALLE erkämpfen wollen. Dinge wie z. B. Herkunft, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung etc. sind uns im direkten Zusammenleben in dem Sinne vollkommen egal, als dass wir uns nicht anhand dieser Kategorien in „normal – nicht normal“ „gut – böse“ aufteilen lassen wollen und das wünschen wir uns auch für den Rest der Welt.

Wir wollen hier, in der Nordstadt, Teil eines dringend notwendiges Kampfes gegen Nazis, Rechtspopulismus, allgemein die rassistischen Zustände in Deutschland und Europa sein, gegen die immer mehr um sich greifende Armut, Ausbeutung, Unterdrückung jeglicher Art aufbegehren und kämpfen für Freiräume, lebendige Viertel, offene Gesellschaften und eine Welt in der viele Welten Platz haben.

Der offizielle Politik der DITIB und ihrer Nähe zu Erdogan und dem türkischen Staat, stehen wir u.a. vor dem Hintergrund der oben genannten offenen Lebens-Vorstellungen sehr kritisch gegenüber, wissen aber auch, dass die Besucher*innen der DITIB-Moschee genauso wie die Besucher*innen anderer Gotteshäuser – übrigens auch von Autonomen Zentren – sehr unterschiedlich sind. Wir sind der Meinung, dass Menschen, die aus welchem Grund auch immer, für sich ein Gotteshaus für nötig halten, auch Zugang zu solchen haben sollten. Die Aussage der Wuppertaler Stadtsprecherin, ein OFFENES Autonomes Zentrum sei neben einem OFFENEN „Islamisches Zentrum“ nicht möglich, können wir nicht nachvollziehen. Gesprächsangebote unsererseits, wie ein solches Miteinander konkret verwirklicht werden könnte, wurden leider immer wieder von Stadt- und Gemeindesprechern nicht ernst genommen! Weiterhin möchten wir klarstellen, das die in der WZ veröffentlichte Behauptung uns wären konkrete andere Räume angeboten worden, schlichtweg falsch ist! Argumente, die das Platzproblem auf der Gathe ansprechen sind uns auch schleierhaft, das Gelände ist groß und hätte für alle Interessen genug Platz.

Ein „Islamisches Zentrum“ soll nach Vorstellung des Vorstands der DITIB-Gemeinde Elberfeld neben der Moschee auf dem Gelände entstehen. Unserer Auffassung nach ist jedoch fehlende soziale Infrastruktur, wie z. B. Altenpflege, Kinderbetreuungen, Lernangebote usw., insbesondere Angebote, die der Tatsache von Migrationsgesellschaft und Vielsprachigkeit Rechnung tragen, eine gesellschaftliche Aufgaben, die nicht mit dem Totschlagargument der leeren Kassen in private oder religiöse Hände (egal ob evangelisch, katholisch, muslimisch, kommerziell….) abgegeben werden darf. Hierüber gilt es sich gemeinsam auseinanderzusetzen. „Preguntando caminamos“

Die Stadt hofft zudem, über eine schicke neue Moschee, mit u.a. angegliederten Geschäften, die Gathe aus ihrer Sicht „aufmotzen“ oder „verschönern“ zu können. Das hat aus unserer Sicht wenig mit religiösen Gefühlen, Toleranz oder sogenannter Integration zu tun. Hierzu bleibt uns nur zu sagen: Was als schön und lebenswert empfunden wird kann sehr unterschiedlich sein.

Also am 18.10.2014 alle raus auf die Straße!
Gegen das widerliche Nazipack,
gegen Ausbeutung,
gegen Armut und Unterdrückung
und für autonome Freiräume, soziale Zentren und ein besseres Leben für ALLE!

AZ bleibt an der Gathe!

AZ bleibt an der Gathe!